Wissenswertesüber Lautsprecherkabel

Vielleicht halten Sie ja die Kabel einer HiFi-Anlage einfach für Draht. Daß es mehr sein kann sollen die folgenden Artikel untermauern. Sehr ausführliche Informationen bekommen Sie auch im Kabelreport der englischen Firma QED. Eine Übersetzung finden Sie hier.


Bedienungsanleitung für ein Lautsprecherkabel

Kelvin Kabel besitzen eine Richtungsbevorzugung, d.h. sie klingen in einer Richtung besser. Das Kabel ist so zu installieren, daß die Schriftrichtung vom Verstärker ausgehend auf den Lautsprecher weist.
Die gekennzeichnete Ader (Kabelbeschriftung) sollte als Pluspol gewählt werden. Verwenden Sie immer gleiche Längen für den linken und den rechten Kanal. Dehnen Sie niemals ein Audiokabel. Setzen Sie es keinem Druck aus. Qualitätsminderung ist unweigerlich die Folge. Prüfen Sie Ihren Verstärker und die Lautsprecher auf die Hochwertigkeit der Lautsprecherklemmen. Sie entscheiden über die musikalische Qualität und wie lange Ihre Freude währt. Die Höhe des Anpressdrucks der Klemmen alsauch die Qualität des Materials sind entscheidend.

Abisoliertes, blankes Kupfer sollte regelmäßig auf Oxidationserscheinungen überprüft werden. Sind dunklere Färbungen zu erkennen, kürzen Sie das Kabel etwa 3 bis 4 cm und isolieren es neu ab. Sollten Sie lötbare Steckkontakte verwenden, so achten Sie auf die Qualität des Lots. Hochwertiges Silberlot ist meist die vernünftigste Entscheidung.



Anm. Linn z.B. rät von Silberlot eindringlich ab.
Quelle: Veröffentlichung des Importeurs für Kelvin Kabel, B. Weskamp - Industrievertretungen.


Welche Drähte braucht ein Kabel?

Die Frage wie ein Lautsprecherkabel aufgebaut sein soll wird gelegentlich gestellt. Ich habe schon oft gehört, es sei ein Qualitätsmerkmal, wenn viele möglichst dünne Einzeladern Verwendung finden. Eine ganz andere Aussage habe ich bei Kelvin gefunden.
Litzen aus dünnen Adern sind deutlich preiswerter zu produzieren, als Litzen aus dickeren Adern. Das mag im ersten Moment befremdend klingen, aber scheint eine neue Logik nicht immer erst exotisch? Viele Hersteller argumentieren mit vorteilen bei Verwendung von feinlitzigen Leitungen im Audio Bereich, um dem bösartigen Skineffekt das Fürchten zu lehren. Dabei ist es die Scheinheiligkeit in der Vorgabe dieser Hersteller, mit vorgeschobenen, zweifelhaften Parametern aus der Physik einen weisen Schritt gegangen zu sein, um den günstigeren Herstellungsprozess und -Preis zu verschleiern. Dabei kommt es nicht nur auf diese ein oder zwei Parameter an, sondern auf eine perfekte Abstimmung aller Werte. Dickere Adern benötigen dagegen langsamere Verarbeitungsgeschwindigkeiten. Die Gleichmäßigkeit ist ein Bestandteil der Qualität und erfordert immer ein wachsames Auge auf den kompletten Fertigungsablauf. Weiterhin ist eine absolute Kontrolle beim Eingriff in den Prozess erforderlich.



Quelle: Veröffentlichung des Importeurs für Kelvin Kabel, B. Weskamp - Industrievertretungen.


Kelvin - Entwicklungstheorie und Grundlagen
           - Fertigungstechnologie


Bei der Entwicklung von Audiokabeln ist man geneigt, grundsätzlich zwei Fehler zu begehen, da es physikalisch gesehen sinnvoll erscheint,
den Querschnitt des Leiters zu vergrößern,
    -Je größer der Querschnitt des Leiters desto geringer ist der Widerstand-
      -Dem kleineren Querschnitt steht die höhere Stromdichte entgegen-

die Anzahl der Litzen zu erhöhen.
      -Elektrische und magnetische Wirbel im Leiterinneren erwirken eine
      -Stromverdrängung zum äußeren Mantel (Skineffekt)-

So befangen, übersieht man sehr leicht die anderen Parameter, die für eine komplexe Errechnungsweise von ausschlaggebender Bedeutung sind. Unwichtig ist die Maximierung einzelner Daten. Wichtig ist die wirkungsvolle Abstimmung. D.h. optimale Werte müssen, um eine Ausgewogenheit zu erreichen, zu Gunsten anderer wichtiger Gütefaktoren reduziert werden.

Zu Beginn der Entwicklung erhöhten wir die Anzahl der einzelnen Litzen kontinuierlich mit dem gleichen Grundmaterial wie wir es in der Qualitätsstufe des Krypton verwandten, um den Querschnitt von 2,5 qmm auf 4 qmm zu erhöhen. Wir schufen so ein Kabel, welches verlockend preisgünstig war. Die Ingenieure waren stolz auf die in jeder Hinsicht guten Messwerte aber der unzufriedene Klangeindruck machte allen Beteiligten große Sorgen. Der Bass schien unkontrolliert ohne Bedämpfung zu schwingen, das Gesamtergebnis war enttäuschend. Wir hatten sogar den Eindruck, daß die bereits entwickelte Grundversion, die den Ausgangspunkt darstellte, mit dem kleineren Querschnitt von 2,5 qmm ein besseres musikalisches Ergebnis hervorbrachte.

Weitere Tests mit Solid Core Kabeln zeigten ein angenehmes sauberes Klangbild in Mitten und Höhen, allerdings konnte das sonst hervorragende Material die Tiefbassschwäche nicht verleugnen.
In langwierigen Hörsitzungen mit unterschiedlichen Querschnitten in unzähligen Versuchen mit verschiedener Anzahl und Stärke von Litzen, suchten wir die Antwort zwischen diesen beiden Gegensätzen. Kompromisse im Preis und in der Verarbeitungsfähigkeit mußten wir dazu eingehen, denn je dichter die einzelnen Litzen desto teurer wird das Kabel und umso schwieriger wird die Verarbeitung.
Alle diese zeitraubenden Tests führten uns zu einem Kuriosum - die Messungen spiegelten die gewonnenen Hörerfahrungen nicht wieder. Wir waren enttäuscht. Es schien so leicht, die Erkenntnisse der Physik in das Kabel einfließen zu lassen. Wir hätten uns auf die Messgeräte gestützt, um so gute Kabel entwickeln zu können. Natürlich wenden wir die Grundgesetze der Physik an, aber in einer neuen Betrachtungsweise. Die genauesten Messgeräte besitzen nicht die Möglichkeit, die Komplexität des Audiospektrums zu analysieren. Das menschliche Ohr besitzt diese Fähigkeit. Man muß nur verstehen lernen, sie richtig einzusetzen. In unserer Entwicklungsarbeit gehen daher die Grundmessungen voran, um das gehörte Resultat zu beurteilen. In langen Hörsitzungen beweisen wir sodann das gemessene Ergebnis oder verleugnen es. Das mag widersprüchlich klingen, allerdings unterziehen wir uns dieser Prozedur, um unseren Ohren einen Maßstab zuzuordnen.

Das erste nach unseren neuen Erkenntnissen entstandene Produkt war das "Cer" mit 56 Litzen zu je 0,3mm Durchmesser bei einem Querschnitt von 4 qmm. Unser ganzer Stolz "Cer" erreichte ein unglaublich gutes Preis/Leistungsverhältnis. Durch Einsatz dieses Kabels ist eine enorme qualitative Steigerung der meisten guten Musikanlagen zu gewährleisten. Auf dieser Stufe angelangt, spornte uns der erreichte Erfolg zur Weiterentwicklung an. Wir vergrößerten das Budget, um eine weitere, höhere Qualitätsstufe zu erklimmen. Die Weichen für das "Neodym" wurden gestellt.

Wenn unsere Mess-/Hörtheorie durch uns richtig interpretiert worden war, mußte das Produkt aus erlesenem Kupfer, Gesamtquerschnitt und Durchmesser der Litzen in richtiger Komposition zum geforderten Ergebnis führen. Diese "Steven-Theorie", welche im Entwicklungskonzept des "Cer" Pate stand, wurde durch die Entwicklung des Neodym bewiesen. Eine qualitative Steigerung zum "Cer" wäre auf dieser Basis sonst nicht möglich gewesen.

Wir definierten das Kelvin Mess-/Hör-Diagramm, das aus den Produkten unserer Erfahrung abgeleitet, eine Kennlinie darstellt, welche eine qualitative Aussage über ein entwickeltes Kabel offenbart. Der Scheitelpunkt einer so ermittelten Kurve stellt ein Maximum des Erreichbaren aus dieser Konstellation dar. Jenseits dieses Maximalwertes führen Veränderungen wie Reduzierung oder Vergrößerung des Leiterquerschnittes, der Litzen oder anderer in diese Rechnung eingehenden Parameter unweigerlich zur radikalen Verschlechterung des Klangsignals.

Wir erreichten durch das "Neodym" mit 19 Litzen zu je 0,53mm Durchmesser und einem Querschnitt von 4,2 qmm, eine noch bessere Trennung, genauere Ortung der Stereo Basis, ein größeres Feedback zum Verstärker und wesentlich detailliertere Musikinformation über das gesamte Audio Spektrum. Impulsspitzen bis 55 A sind absolut stabil. Nach einer gewissen Einfahrzeit wird eine noch bemerkenswert höhere Qualität erreicht.


Quelle: Veröffentlichung des Importeurs für Kelvin Kabel, B. Weskamp - Industrievertretungen.

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